Auf der Suche nach Toren und Punkten
Die nackten Zahlen mögen ernüchternd sein, doch es gilt zu relativieren, dass die weiterhin stark ersatzgeschwächten «Schwarz-Sterne» gegen eine (Jung-)Profi-Equipe und den Leader gespielt haben.
Am Samstag gastiert mit dem SC Brühl ein Traditionsklub auf dem Buschweilerhof. Die St. Galler wurden im Jahre 1901 gegründet – und einige Zeitgenossen werden sich noch erinnern, dass die Ostschweizer in den 60er-Jahren die Nummer 1 in der Stadt St. Gallen waren, denn der Lokalrivale FC St. Gallen war in der Nationalliga B hinter Brühl klassiert.
Der SC Brühl ist ein «spezieller» Verein. Ein wenig überspitzt gesagt, ist er der FC St. Pauli der Schweiz. Das einstige Stadion namens «Krontal» heisst heute Paul-Grüninger-Stadion. Und dieser Mann hat im 2. Weltkrieg sehr viel Zivilcourage bewiesen, denn ihm ist es zu verdanken, dass sehr viele Menschen jüdischen Glaubens in der Schweiz einen sicheren (H)Ort fanden. Und nicht in den sicheren Tod zurückgeschickt wurden. Und dass die Menschen (primär machtgierige Männer) nichts gelernt haben, zeigt die aktuelle Situation in der Ukraine.
Aktuell belegt Brühl, das übrigens im Jahre 1915 Schweizer Meister wurde, mit 16 Punkten aus 20 Matches auf dem 15. Tabellenplatz. Das ist keine gute Rangierung, denn dieser zweitletzte Platz würde den Abstieg bedeuten. Aber auch der Gastgeber steht unter Zugzwang – will der FCBS einen einstelligen Tabellenplatz nach 30 Runden belegen, sind drei Punkte absolute Pflicht.
«Blägg» und Brühl unterhalten allerbeste Beziehungen. Vor allem Sportchef Peter Faé, und dessen Mutter, sind Brühl-Mitglieder und die Partien zwischen Baslern und Ostschweizern sind auch immer ein Austausch unter Freunden. Bei aller sportlichen Rivalität. Und Herr Faé hat es sich nicht nehmen lassen, unter der Woche nach St. Gallen zu fahren und einige Hundert Original-Bratwürste zu besorgen, welche am Samstag den Matchbesuchern abgegeben werden. Denn auch am Samstag wird auf dem Buschweilerhof die 3. Halbzeit einen wichtigen Bestandteil einnehmen.