Bittere Reise ins Tessin - jetzt kommt es zur Finalissima

Nach der Niederlage gegen YB, die erst in der Schlussphase Tatsache wurde, hatten Staff und Spieler die ganze Woche auf das Spiel in Chiasso hingearbeitet. Auch wegen der langen Anreise hatte man sich entschieden, schon am Freitag zu reisen. «Wir wollten so nichts dem Zufall überlassen und uns 100% auf dieses Spiel fokussieren», erklärte Assistenz-Trainer Blerim Ahmeti. Dass die Basler nach 19 Minuten mit 0:2 hinten lagen und dies durch zwei Eigentore gehört eher ins Kapitel «Dumm gelaufen» und hatte nichts mit zu viel gewollt zu tun. Nach drei Minuten versuchte Alexandre Edwige eine Tessiner Kopfballvorlage in den Strafraum auf dem wegen Regens rutschigen Terrains zu befreien und beförderte das Spielgerät über den herauseilenden Steven Oberle ins Tor. In der 19. Minute wollte Gabriele Levante eine flache Hereingabe von der linken Seite am hinteren Pfosten befreien und traf dabei ins eigene Tor. In beiden Situationen waren die Basler unter Druck und jeweils ein Tessiner wäre zum Erben bereitgestanden. Es war aber definitiv ein Auftakt, den auch der Regen nicht verwischen konnte. «Natürlich war das ein Schock, den du so schnell nicht aus dem Kopf bekommst», meinte Ahmeti. Kurz vor der Pause wäre Black Star beinahe noch ein drittes Eigentor unterlaufen...

Mit der Einwechslung von Seydou Kiendrebeogo und Yves Jankowski konnten die Gäste nach der Pause für mehr Schwung sorgen. Chiasso geriet unter Druck, doch die Abschlüsse der Basler waren zu ungenau. Es zeigte sich auch in diesem Spiel, dass die Effizienz eine der zu korrigierenden Bereiche wäre. Nur hängt dies sehr stark mit dem Geschehen auf dem Platz, sprich Erfolgserlebnis, zusammen. Chiasso brachte nach einer Stunde mit Michel Morganella (ex FC Basel) einen erfahrenen Mann für die Defensive. Das 0:2 war wegen der Entstehung schon schwierig genug, doch dann sah in der Schlussphase auch noch Edwige nach einer Notbremse die rote Karte. «Das war wirklich ein Ausflug ins Tessin, der sportlich gar nichts brachte», schüttelte Ahmeti den Kopf. Nach dem Schlusspfiff waren alle bedient und die Heimfahrt wurde psychologisch noch um einiges länger.

Finalspiel am Samstag

regioSPORTal unterhielt sich mit Blerim Ahmeti über das nun entscheidende Spiel am Samstag gegen Biel. Ein Sieg verhindert den Gang in die Relegationsrunde – bei jedem anderen Resultat vermutlich nicht, denn YF Juventus kann zuhause gegen Schlusslicht Sion antreten und käme bei einem Sieg auf 31 Punkte. Der FC Basel muss nach Cham, das sich mit einem Heimsieg noch für die Aufstiegsrunde qualifizieren kann. Gewinnt Basel und spielen die Black Stars unentschieden, entscheidet das Torverhältnis. «Uns war in Chiasso bewusst, dass wir die Schleusen nicht komplett öffnen durften. Daher war es gut, bekamen wir durch die Konter nicht noch weitere Gegentreffer. Für uns zählt am Samstag nur der Sieg. Biel könnte sich sogar eine knappe Niederlage leisten, nur werden sie nicht darauf spekulieren. Etwas, das auch wir nicht tun können. Wir hatten die Seeländer in der Hinrunde bezwungen, etwas, das zumindest für die Psyche wertvoll sein kann. Unsere Reaktion in der zweiten Hälfte in Chiasso hat gezeigt, dass die gesamte Mannschaft mit aller Macht gegen den Fall unter den Strich kämpft. Darauf werden wir aufbauen und versuchen die gesamte Energie in das kommende Spiel zu stecken. Wir wissen über die Fähigkeiten unserer Spieler und sind daher überzeugt, den Verbleib in der mittleren Tabellengruppe aus eigener Kraft zu bewerkstelligen. Mit dieser Einstellung und Überzeugung werden wir auch gegen Biel auftreten. Selbst wenn die Rückrunde bisher weniger erfolgreich als gewünscht verlief, haben wir immer noch die Qualität im Team um die reguläre Saison erfolgreich abzuschliessen. Mit einem Sieg gegen Biel könnten wir uns für den enormen Aufwand, welcher in dieser Liga erforderlich ist, selbst belohnen. Dafür werden wir alles tun. Es würde die Spieler enorm freuen und es wäre vielleicht sogar der entscheidende Faktor, wenn uns am Samstag möglichst viele Fans unterstützen würden.»