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Jetzt sind bei Black Stars Reaktionen gefordert

Die Black Stars verloren das letzte Spiel der Qualifikation zuhause gegen Biel verdientermassen 0:1.

YF Juventus verlor zwar überraschend zuhause gegen Schlusslicht Sion, aber die U21 des FC Basel siegte beim favorisierten SC Cham 3:2 und überholte damit das Team vom Buschweilerhof, das in die Relegationsrunde muss. Mit welchen Konsequenzen wird man sehen, aber es müssen Reaktionen (welcher Art auch immer) folgen, sonst ist ein Abstieg dann sehr schnell Tatsache.

Die Ausgangslage war klar. Da auch die Seeländer noch nicht definitiv gerettet waren, gingen beide Teams die Partie eher gemächlich an. Das Heimteam kam zwei-, dreimal zu Abschlüssen, doch wirkliche Gefahr entstand dadurch nicht. Schon eher auf der Gegenseite, wo Enzo Léon Grasso nach 15 Minuten das Gehäuse malträtierte. In der 29. Minute gingen die Gäste durch einen Strafstoss, verwandelt von Fabio Morelli, in Führung. Der Entscheid von Schiedsrichterin Désirée Grundbacher, welche die Partie jederzeit im Griff hatte, geht in Ordnung. Dominik Spaqi ging nicht nur in dieser Szene gegen Nathan Garcia zu ungestüm in den Zweikampf. Das Heimteam hatte dann in der Phase vor der Pause wieder etwas mehr Ballbesitz, wurde jedoch nur mit einem Distanzschuss so richtig gefährlich, als sich Torhüter Nicolas Grivot Borie strecken musste.

Ohne Tore keine Punkte
Black Stars hat aus den 12 Spielen in diesem Jahr lediglich vier Punkte geholt, dabei in neun (!) Spielen kein Tor erzielen können. Die total 29 erzielten Tore in 30 Partien können eigentlich kein anderes Urteil als den Gang in die Abstiegsrunde ergeben. In der zweiten Halbzeit waren die Basler mehrheitlich in Ballbesitz. Biel konzentrierte sich mehrheitlich auf das Verteidigen und machte das gut und clever. Allerdings war dazu auch keine super Leistung abzurufen, denn die Basler spielten viel zu behäbig, wagten zu selten den Versuch mit Tempo und vor allem Überzeugung in die Box zu laufen. Das Spielgerät wurde seitwärts oder retour gespielt. Es war das Produkt von einem durch die Ergebnisse minimierten Selbstvertrauen. Immer wieder machte man zudem Biel die Abwehrarbeit einfach mit Fehlpässen. Irgendwie bezeichnend: als in der Nachspielzeit ein Eckball getreten werden konnte, ging auch Goalie Steven Oberle in den Strafraum. Da hätte zumindest versucht werden müssen, den Ball in seine Umgebung zu spielen. So aber flog der Ball in die hintere Sechzehner-Ecke, wo kein Basler stand, und statt einer Torgefahr entstand ein Konter, bei dem am Ende Gabriele Levante ein Gegentor verhindern musste. Die Zuschauer schauten da jedoch schon längst nur noch auf ihr Smartphone und die Ergebnisse von YF Juventus und Basel U21. Beim Abpfiff auf dem Buschweilerhof war praktisch allen klar, dass die Relegationsrunde wartet.
 
Co-Trainer Blerim Ahmeti will nicht in Abrede stellen, dass man zu harmlos auftrat und so das Spiel auch nicht gewinnen konnte. «Bei uns lief zuletzt derart viel schief, dass es zur reinen Kopfsache wurde. Die Spieler wussten um was es ging, sie waren auch beim Einlaufen voll da und gingen topmotiviert auf den Platz. Doch dann schienen sie gehemmt.» Das mag zutreffen, wie auch, dass erneut viele Leistungsträger fehlten. Aber was auf dem Platz stand, hat Qualitäten, um vor allem mit Leidenschaft zu versuchen, das eine und andere Tor zu erzielen. «Die Stimmung ist verständlicherweise im Keller. Das ist nach diesem Verdikt ja auch logisch. Wir haben eine minime Reserve, aber wenn wir den Schalter nicht sofort umlegen können, sind auch die rasch weg.» Ahmeti konnte auch nur so viel sagen, dass man zusammensitzen und irgendetwas finden müsse, damit das Team in der Lage ist, sich mit allen Mitteln gegen einen Abstieg zu wehren. Eine Portion jener Aggressivität, wie sie teils in der zweiten Mannschaft vorkommt, wäre gegen Biel kaum verkehrt gewesen. Ob es auf dem Buschweilerhof gar zu einem Knall kommt, um einen Adrenalinschub auszulösen, wird man sehen. So gänzlich ausgeschlossen ist dies nicht. Nicht bei den Black Stars.