Der Griff zu den Sternen
Die Ausgangslage ist verheissungsvoll. Nach der schwachen zweiten Saisonhälfte und dem sportlich unnötigen Abstieg aus der Promotion League machte man auf dem Buschweilerhof vieles richtig. Es wurde kein kompletter Umbruch vollzogen mit dem Risiko, plötzlich auch eine Etage tiefer Probleme zu bekommen. Der Kern des Teams blieb und dazu wurden punktuelle Verstärkungen geholt. Und auch Trainer Branko Bakovic konnte weitermachen, was nach einem Abstieg ja nicht immer der Fall ist. Als Glücksfall stellte sich die Rückkehr von Artan Shillova heraus. Auch wenn er es zuletzt etwas gemütlicher anging, war er zu Saisonbeginn in einer Form, die es ihm erlaubte, zusehends mehr Einfluss zu nehmen. Das Team vom Buschweilerhof hielt mit der SR Delémont mit, konnte die Jurassier in einem spannenden Match zuhause bezwingen. «Wir waren bis da sehr gut unterwegs, kassierten in der zweiten Hälfte jedoch unnötige Niederlagen. Etwa in Langenthal, wo unsere Leistung nicht stimmte. Dann, eine Woche später, zuhause gegen Münsingen, auch wenn die Berner ein unbequemer Gegner sind. Ja und als wir nach zwei überzeugenden Siegen gegen Xamax und Solothurn glaubten, so fertig zu spielen, gab es noch eine Niederlage in Rotkreuz.» Trainer Branko Bakovic will nicht sagen, dass sein Team ohne Niederlage durch die Hinrunde hätte marschieren sollen. «Es waren aber Niederlagen, die weh taten, weil sie vermeidbar waren.» Am Ende, sagt man, gleicht sich doch alles wieder aus. Letztlich sei es dann doch besser für das Klassement gewesen, nicht gegen Delémont oder Schötz zu verlieren.
Wieder ein Team
Bakovic stimmt nach einem Sieg keine Lobeshymne an. Genau so ist er nach einer Niederlage nicht zu Tode betrübt. Gut, es kann vorkommen, dass wenn ihn die Leistung seiner Spieler derart unzufrieden stimmt, dass er dann auf schnellstem Weg den Fussballplatz verlässt. Er ist aber meist zurückhaltend, auch was Ambitionen und Ziele betrifft. «Für mich war wichtig, dass wir wieder ein Team wurden und als solches auftreten. Wir haben Qualitäten und das von hinten bis vorne. Leider hatten wir zahlreiche Verletzungsabsenzen, aber dank der Winterpause ist das jetzt auch Geschichte. Das Kader ist grösser geworden, so dass der Konkurrenzkampf entsprechend auch für die Leistung förderlich ist.» Bakovic ist mit der Vorbereitung zufrieden. «Ich denke, wir sind parat und in der Verfassung, dass wir weiterhin ganz oben mitmischen. Ich bin überzeugt, es wird erst in der letzten Runde entschieden. Wir werden unser Maximum geben. Ob es Platz eins oder zwei ist am Ende, müssen wir schauen. Die Chance ist da, also sollten wir sie auch packen.» Er sei sich aber bewusst, dass es für Black Stars nicht nur um Platz eins oder zwei gehe. «Schötz hat eine gute Mannschaft und sie haben nur drei Punkte weniger als wir. Auch Concordia müssen wir im Auge behalten. Der Abstand von Solothurn ist zwar schon gross, aber auch sie sind ambitioniert. Wir wollen aber auf uns und nach vorne schauen.» Die Testspiele gegen Breitenrain und Biel hätten ihm gezeigt, was noch fehle. Man habe gegen die Teams aus der Promotion League gut gespielt, aber aufgezeigt bekommen, dass doch noch ein Schritt zu machen sei. «Wir haben schönen Fussball gespielt, aber Fehler wurden brutal ausgenutzt.» Dafür war er mit dem Spiel gegen Kosova nicht zufrieden, obwohl ein Sieg herausschaute.
An Qualität noch zugelegt
Der Trainer könnte eigentlich zufrieden sein, aber er lässt sich nicht blenden. «Die Vorbereitung im Sommer war besser. Die Spieler wollten nach dem Abstieg alle beweisen, dass sie es besser können. Nach meinem Gefühl war es damals besser. Ich denke, die Pause jetzt war zu lange. Mir fehlte einfach irgendetwas. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir dann mit dem Anpfiff gegen Bassecourt am Samstag auf den Punkt parat sind.» Es gab ein paar Retuschen im Team. Der Abgang von Rion Xhemaili zu YF Juventus etwa. Dafür gelang es dem Team um Peter Faé den erfahrenen Defensivspieler Simon Grether nach Basel zu holen. Grether hatte sechs Saisons beim FC Luzern bestritten und war in der Vorrunde beim Erstligisten Rotkreuz. Der 30-Jährige wird mit seiner Erfahrung nicht nur in der Abwehr, die gefordert werden wird, sondern auch im Spielaufbau eine positive Note ins Spiel bringen. Es braucht noch etwas Zeit, bis er komplett integriert ist. Für den Trainer ist klar, dass er die Schraube anziehen muss. Dass jetzt nur die Leistung zählt, damit man ins Team kommt. «In der Hinrunde haben alle ihre Chance erhalten. Das wird auch jetzt noch so sein. Aber der Kampf um die Plätze hat begonnen und wir müssen auf einem hohen Level trainieren spielen. Wenn wir als Team auftreten und die vorhandene Qualität umsetzen, werden wir erfolgreich sein.» Bakovic freut sich auf den Beginn gegen Bassecourt, auch wenn man im Jura nur ein 0:0 schaffte. «Die Mannschaft kann auch Fussball spielen und der Platz hat seine Tücken. Aber klar ist, dass wir ohne Wenn und Aber mit einem Sieg starten müssen.» Es ist eine interessante Runde, spielt doch Leader Delémont zuhause gegen Schötz (3.). Macht «Blägg» die Hausaufgaben, könnten die «Sterne» profitieren. Spielbeginn auf dem Buschweilerhof ist um 15 Uhr.