Basler Frust wegen spätem Siegestreffer der Jurassier
Die Basler hatten auch in Delsberg auf das etatmässige Innenverteidiger-Duo Alexandre Edwige und Ricardo Silva sowie auf den offensiven Mittelfeldspieler Artan Shillova zu verzichten. Aber der routinierte Simon Grether mit dem jungen Isla Huggel an seiner Seite machten einen guten Job. Es brauchte alle und auch wenn er nicht traf, war der Auftritt von Denis Pergjoka als Sturmspitze einer seiner besten im Dress der Sterne. Das Heimteam machte gleich gehörig Druck und sorgte mit hohen Flanken in den Strafraum für Alarmstimmung. Steven Oberle hatte dreimal in extremis einzugreifen, um den frühen Rückstand zu verhindern. Dazwischen tauchte Dino Babovic bei einem Entlastungsangriff plötzlich alleine vor Marc Ummel auf. Der Torhüter blieb Sieger. Viel lastete auf Grether, der seine Erfahrung aus der Super League einbringen konnte. «Kämpferisch haben wir eine tadellose Leistung gebracht. In der Startphase hatten wir schon auch Glück und einen ganz starken Torhüter. Als wir besser in die Partie fanden, gelang uns gleich das Führungstor.» Grether sprach die Aktion in der 36. Minute an, als Babovic eine Flanke von Tobias Mumenthaler per Kopf zur Führung einnickte. «Als wir den zweiten Treffer erzielten, glaubten wir auf dem Platz an den Sieg. Daher ist es schon bitter, dass wir dann auch den einen Punkt so kurz vor Schluss noch aus den Händen gaben. Aber wir müssen auch anerkennen, dass Delémont den Sieg verdient hat», erklärte Grether.
Nach der Pause nahm der Druck der Jurassier zu und man bekam das Gefühl, dass der Treffer demnächst fallen musste. Er fiel, aber auf der anderen Seite. Ein herrlicher Seitenwechsel von Grether auf Gabriele Levante und der bezwang Ummel mit einem Schuss aus halblinker Position. 2:0 – da muss doch etwas gehen, dachten sich die Gäste. «Delémont hat die beste Mannschaft, die sind extrem ausgeglichen und können gerade zuhause mit diesen Fans im Rücken permanent Druck machen. Für einen Moment wurden die Zuschauer aber ruhig, als uns das 2:0 gelang. Schade, der Anschlusstreffer kam zu schnell», meinte Trainer Armin Ibraimi. Das «Unheil» begann gleich nach dem Anspiel nach dem Treffer der Basler. Dennis Wyder überwand Oberle beinahe von der Grundlinie aus, als man nicht richtig sortiert war und gedanklich wohl noch zu sehr auf Wolke sieben schwebte. Jetzt gab es beim Heimteam kein Halten mehr. In der 67. Minute verwertete Süleyman Türkes eine Flanke von der linken Seite von Daoud Toure per Kopf. Der ehemalige Black Stars Spieler war, zusammen mit Toure und Steven Ukoh, bester Spieler. «Wir haben das Derby gegen Bassecourt verloren, darauf mussten wir antworten und wir hatten mit Black Stars noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen. Ich denke, wir haben geliefert», lacht Türkes. Angesprochen auf seine Auswechslung meinte er: «Wir haben so viel Qualität auch auf der Bank, dass jeder ersetzt werden kann, ohne dass das einen Leistungsabfall gibt. Ich geh raus und Luftetar Mushkolaj kommt rein und trifft. Mehr muss man dazu nicht sagen.» Türkes sprach die Aktion in der 87. Minute an, als Mushkolaj, erst sechs Minuten auf dem Feld, ein Zuspiel von Ukoh verwertete. «Wenn man Leader ist, geht vieles auch einfacher. Unser Trainer sagte uns in der Pause, dass wir geduldig sein sollen und auch nach dem 0:2 begannen wir nicht zu hadern, sondern munterten einander an, wollten das Spiel drehen.» Türkes sagt, dass jetzt bei diesem Vorsprung der Aufstieg Tatsache werden müsse und dass sie am Samstag auch in Basel gegen Concordia wieder auf Sieg spielen würden.
«Es gibt in mir zwei Seiten», sagt Armin Ibraimi. «Der Frust wegen der Niederlage; aber auch Stolz auf die Spieler, die defensiv eine ganz starke Leistung ablieferten und bis zuletzt kämpferisch vollauf überzeugten. Ich versuchte dann noch zu reagieren, wollte den Druck etwas brechen, denn mir war klar, dass diese permanenten Angriffe nicht dauernd verteidigen kann. Ich habe Simon Grether ins Mittelfeld genommen und Dominik Spaqi in die Innenverteidigung gestellt. Ich erhoffte mir, dass so die Angriffe schon in der Mitte gestoppt werden können und wir die eine und andere Aktion nach vorne bringen. Das hatte teilweise Wirkung, denn die Jurassier begannen vermehrt über Aussen zu spielen. Doch genau so kassierten wir zwei Gegentreffer.» Auch wenn Black Stars jetzt wieder hinter Schötz auf Rang drei fiel, ist in Sachen Aufstiegsspiele nichts gelaufen. «Wir wollen diesen zweiten Platz und darauf konzentrieren wir uns», betont Coach Marc Schnell. Aber dafür muss man am Sonntag (16 Uhr) das Heimspiel gegen Langenthal gewinnen. Mit einer kämpferischen Leistung wie in Delsberg muss das machbar sein.