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Die Black Stars mit überzeugendem ersten Auftritt und Sieg
Am Sonntag fiel der nicht nur höher (3:1 statt 2:1), sondern auch überzeugender, verdienter aus. Der Basler Quartierverein hat die Enttäuschung des knappen Scheiterns in den Aufstiegsspielen zur Promotion League und auch Kadermutationen verarbeitet, sind dort, wo man die letzte Saison beendet hat. Muttenz dagegen kassierte 2024 die erste Meisterschaftsniederlage und hat, wie schon vor einem Jahr, noch Startschwierigkeiten.
«Heute ging eigentlich alles auf. Einzig der Treffer, den wir in der Schlussphase kassierten, ärgert etwas», meinte Black Stars Trainer Matthias Mäder. Es sei in der Vorbereitung schon noch nicht alles ideal gewesen. «Die neuen Spieler mussten das System mit der Dreier-Kette lernen», erklärte etwa Enis Fazlija, mittlerweile im Zentrum längst nicht mehr wegzudenken. «So wie wir dieses System umsetzen, ist es eine Stärke geworden», wies Mäder auf etwas hin, das mit für den Sieg beitrug. Der SV Muttenz präsentierte sich beim Saisonauftakt weit entfernt von seiner Bestform der vergangenen Rückrunde und verlor deshalb hochverdient. «In der Vorbereitung fehlten immer wieder Spieler, daher fehlte es jetzt auch an den Automatismen», wies Captain Kaan Sevinc auf ein Problem hin.
Black Stars zeigte sich in der Entwicklung als Mannschaft bereits viel weiter und dominierte die Partie über weite Strecken. Vor allem in der zweiten Hälfte war ihre Überlegenheit bis zur endgültigen Entscheidung, dem verwandelten Foulpenalty von Dino Babovic zum 3:0, krass. Die Einheimischen wirkten von Beginn an auch spritziger, waren in ihren Aktionen zielstrebiger und den wohl grössten Vorteil hatten sie in der Zweikampfführung. Diesbezüglich entschieden sie sämtliche entscheidenden Duelle zu ihren Gunsten, weil sie schlicht und einfach giftiger waren. «Es dauerte etwas, bis wir in Schwung kamen, aber dann hatten wir Spiel und Gegner im Griff.» Mäder wurde auch nicht unruhig, als Dino Babovic in den ersten Minuten gleich mehrere gute Aktionen «versiebte». Und auch Georgino M’Vondo-Ze hätte nach seinem Wechsel von Schötz bereits früh treffen können.
Provoziertes «Geschenk» als Türöffner
Auch wenn die Platzherren das Spielgeschehen bestimmten, brauchten sie den Führungstreffer. Der fiel dann auf kuriose Art und Weise. Dario Thürkauf – er kam neu von Concordia – wollte den Ball von hinten herausspielen. Erneut setzte ihn M’Vondo-Ze unter Druck, eroberte den Ball und setzte das Spielgerät, beinahe an der Grundlinie stehend, an den Pfosten. Fazlija erbete den Abpraller und konnte das Spielgerät ins leere Tor schieben. Die Gäste-Defensivspieler waren aufgerückt, im Glauben, man lanciere einen Angriff ein. «Ja, es gab in der Tat schon schwieriger zu erzielende Tore», lachte Fazlija nach der Partie. Auch nach dem Rückstand blieben die Gäste blass. Sie fanden kein Rezept gegen die starke Abwehr der Einheimischen. Neuzuzug Denis Pergjoka biss sich im Sturmzentrum an den überragenden Alexander Edwige und Ricardo Silva die Zähne aus. Das Mitwirken von Manuel Alessio hätte möglicherweise ein anderes Spiel ermöglicht, da vor allem auch Nicola Suter seine Stärken besser hätte ausspielen können. Apropos Abwesende. Bei Black Stars mischte sich der von Dornach verpflichtete Torhüter Emre Sahin wegen einer Verletzung wie so viele regionale Fussballer unter die 550 Zuschauenden. Und bemühen wir den Konjunktiv doch nochmals. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kamen die Rotschwarzen doch noch zu zwei Halbchancen. Lukas Morgers Kopfball fiel allerdings zu harmlos aus, so dass er Felix Löpfe vor keine Probleme stellte, und nach einem präzisen Zuspiel von Gabriel Suter strich der Abschluss von Pergjoka weit über den Querbalken. Der Ausgleich hätte den Spielverlauf allenfalls verändern können. Aber eben, halten wir uns an die Fakten.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Geschehen nicht. Die Gastgeber agierten weiterhin konkreter und zweikampfstärker. Bereits in der 50. Minute traf M’Vondo-Ze mit einem wahren Sonntagsschuss via Lattenunterkante. «Wir haben anscheinend alles richtig gemacht», lachte «Mister Blägg» Peter Faé, von Zuschauenden zahlreich auf den neuen, grossgewachsenen Stürmer angesprochen. Von Muttenz kam offensiv in der zweiten Hälfte lange nichts. Die Hausherren hatten die Begegnung jederzeit im Griff. Im Anschluss an einen Vorstoss von Yann Constant über die linke Seite erarbeiteten sie sich durch Dilhan Karabacak eine weitere klare Chance, die jedoch leichtfertig vergeben wurde. Die Entscheidung war bereits in der 71. Minute Tatsache. Mit einem weiten Zuspiel entwischte Babovic, liess Alessio De Pierro stehen und versuchte Thürkauf zu umspielen. Es gab einen leichten Kontakt und das reichte für den Penaltyentscheid. Babovic verwandelte den Strafstoss zum 3:0. In der Schlussphase gelang dem eingewechselten Atjon Thaqi nach einem Steilpass mit einem überlegten Lupfer über Löpfe hinweg noch Resultatkosmetik. «Diesen Treffer dürfen wir so nicht bekommen», bemerkte Mäder. Aufgrund des Resultates und der Leistung seines Teams sah er aber darüber hinweg. Im Training würde es aber schon angesprochen. Auf der anderen Seite werden sich Peter Schädler und Yves Kellerhals ob der Niederlage und der Leistung nicht aus dem Konzept bringen lassen. Sie wissen, wo das Team steht, werden die «Schrauben» justieren. Dass Robin Adamczyk früh verletzt ausgewechselt werden musste, war sicher auch nicht ideal, so dass am kommenden Samstag auswärts in Dietikon die Chance für einen erfolgreicheren Auftritt wartet. Die Black Stars müssen zum FC Courtételle in den Jura reisen.