Der FCW tritt überzeugend auf und überrollt die Black Stars
Keine Experimente, keine Ergänzungsspieler, keine halben Sachen. FCW-Trainer Patrick Rahmen setzte gegen den FC Black Stars Basel aus der 1. Liga Classic auf seine Stammspieler. «Wir haben uns vorgenommen, das Spiel wie ein Meisterschaftsspiel anzugehen», so Rahmen. Einzig im Tor gab er Markus Kuster die Möglichkeit wieder einmal zu spielen, zudem wurde Luca Zuffi wie angekündigt zu Hause gelassen. Ansonsten liess Trainer Rahmen eine Formation laufen, die genau so auch am Samstag gegen YB auf dem Platz stehen könnte. Natürlich werde dann Zuffi zurückkehren, präzisierte Rahmen.
Und so trat der FCW auch auf – wenigstens bis zur 88. Minute. Er liess keine Zweifel aufkommen, wer hier gewinnen wird. Der FCW war besser, war dominant, hatte das Spiel im Griff. Bis zur 88. Minute führte er 6:0 – es war ein hochprofessioneller und souveräner Auftritt. Einzig in der Startphase war der FCW vor dem gegnerischen Tor entweder zu kompliziert, zu ungenau oder dann im Offside. Immer wieder standen die Winterthurer zu weit vorne. So dauerte es bis zur 37. Minute, bis auch skoremässig ein Unterschied bestand. Basil Stillhart, der erneut im defensiven Mittelfeld spielte, traf nach einer sehenswerten Kombination über Adrian Gantenbein, Alexandre Jankewitz und Sayfallah Ltaief, der den Ball mit der Hacke zum ganz frei stehenden Stillhart weiterleitete. Der Ostschweizer im Dienst der Winterthurer konnte sich die Ecke auswählen. «Wir haben sie in der ersten Halbzeit gut bespielt, sie mussten viel laufen», sagte Rahmen nach dem Spiel.
Kaum Basler Chancen
Die Gastgeber aus Basel hatten in der ersten Halbzeit kaum Möglichkeiten, sie liefen eben vor allem dem Ball hinterher. Seydou Kiendrebeogo, der auffälligste Basler, versuchte sich von der Mittellinie aus, Kuster hatte keine Probleme. Über ihn erzählen sich die Basler Fans im Clubhaus (wo übrigens auch schon Fernsehkoch Daniel Bumann zu Gast war), dass er als kleiner Bub beim FC Barcelona im Nachwuchs war – es ist wohl eine Legende, aber sie erzählt sich eben gut.
Später hatte auch Alexandre Edwige noch eine Halbchance nach einer interessanten Cornervariante. Die Black Stars reihten sich fast an der Grundlinie auf. Von dort liefen sie im Bogen an die Fünfergrenze. Das waren lange die einzigen Basler Möglichkeiten.
In der zweiten Halbzeit kamen die Gastgeber besser auf, sie übernahmen auf einmal gewisse Spielinitiative – mussten sie ja auch, weil sie zurücklagen. Was gut aussah, wurde vom FCW knallhart bestraft. Die Winterthurer überrollten den Gastgeber mit viel Tempo. 55. Minute: Gantenbein wurde nach einem Angriff der Black Stars auf der rechten Seite in die Tiefe geschickt, der Winterthurer war schneller als alle andere, seine Hereingabe lenkte der letzte Basler Edwige ins Tor ab. «Nach dem 2:0 haben wir viele Räume vorgefunden und in der letzten Halbenstunde zudem offensiv richtig gut gespielt», meinte Trainer Rahmen. Das sah dann so aus: 70. Minute Flanke Gantenbein, Kopfball Burkart 3:0. 74. Ecke Black Stars, langer Ball von Stillhart in die Spitze, Sprint von Burkart: 4:0. 81. Hereingabe Burkart, Direktabnahme Ramizi 5:0, 85. Langer Ball von Corbaz, Ballet trifft zum 6:0. Innerhalb von einer Viertelstunde war das Spiel entschieden.
Burkart mit drei Skorerpunkten
Grossen Anteil daran hatte Nishan Burkart, mit seinen beiden Toren und der Vorlage für Ramizi. Für den jungen Flügel war es offensichtlich eine Erleichterung, so jedenfalls wirkte sein Jubel nach dem 3:0. Er rannte zu Flankengeber Gantenbein, um ihn zu herzen. Im ganzen Oktober hat Burkart nicht getroffen, nur ein Tor steht ihm in dieser Saison zu Buche. Für Trainer Rahmen hat sich diese Entwicklung abgezeichnet. «Er ist auch im Training wieder richtig gut», sagte Rahmen. Ihm habe vor allem die Art und Weise der Tore war gefallen. «Zielstrebig und im hohen Tempo in den Anschluss», umschreibt es Rahmen.
Für den FCW war die Welt in Ordnung. Für die Black Stars nach Abpfiff auch. Denn auch die Basler trafen noch zweimal. In der 88. Minute leistete sich Yannick Schmid einen Bock, den die Basler ausnutzen konnten. Und kurz vor dem Ende trafen die Black Stars gar noch ein zweites Mal. Arlind Gashi gelang der schönste Treffer der Partie. «Das eine war ein Sonntagsschuss, das andere ja da müssen wir konzentriert bleiben», so Rahmen. Es nervte ihn vor allem, «weil wir wissen, dass wir aktuell das eine oder andere Tor zu viel bekommen.»
Eine Chance hatten die Basler nie – aber immerhin haben sie durch das Tor von Gashi eine neue Geschichte für das Clubhaus. Für den FC Winterthur geht die Cupkampagne mit einem Auswärtsspiel im Februar beim FCZ weiter.
FC Black Stars Basel – FC Winterthur 2:6 (0:1)
Sportplatz Buschweilerhof, Basel.- SR: Von Mandach.- 1257 Zuschauende
Tore: 37. Stillhart (Ltaief) 0:1. 55. Edwige (Eigentor) 0:2. 70. Burkart (Gantenbein) 0:3. 74. Burkart (Stillhart) 0:4. 81. Ramizi (Burkart) 0:5. 85. Ballet 0:6. 88. Asani (Kiendrebeogo) 1:6. 91. Gashi 2:6
Black Starts: Löpfe; Ercin (71. Asani), Edwige, Farinha (79. Spaqi), Levante; Kaufmann, Viteritti, Fazlija (79. Gashi); Nseke (71. Recica), Babovic (84. Gisin); Kiendrebeogo.
FCW: Kuster; Gantenbein (79. Chiappetta), Schmid, Arnold, Diaby; Stillhart, Jankewitz (75. Corbaz); Schneider (75. Ramizi), Di Giusto (66. Ballet), Ltaief (66. Burkart); Buess.
Bemerkung: FCW ohne Zuffi (geschont), Lekaj und Araz (beide verletzt), Gelmi, Gonçalves, Lüthi, Holenstein (nicht aufgeboten).
Verwarnungen: 16. Kiendrebeogo (Foul). 48. Buess (Foul). 65. Babovic (Reklamieren). 72. Diaby (Foul).